Life at the Institute

In unserem Institut arbeiten über 500 Mitarbeitende und Studierende. Auf dieser Seite stellen wir einige von ihnen vor und zeigen nicht nur ihre wissenschaftliche Arbeit, sondern auch ihr Leben hier in Stuttgart.

8. November 2023

Apa Singha: Eine Indische Wissenschaftlerin und Leiterin der Quantum Sensing Group

Die Karriere von Apa hat sie durch die ganze Welt geführt: Sie begann in Indien, lebte in Dänemark, der Schweiz, Korea und schließlich hier an unserem Institut. Auf ihrem Weg hat sie sich Expertise in der experimentellen Physik der kondensierten Materie angeeignet, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Magnetismus in niedrigdimensionalen Systemen. Während ihrer Doktorarbeit an der EPFL konzentrierte sie sich auf die Herstellung der ersten Einzelatom- und Einzelmolekülmagnete auf Oberflächen. In ihrer Postdoc-Zeit untersuchte sie die Quantensensorik auf atomarer Ebene, indem sie die Elektronenspinresonanz mit der Rastertunnelmikroskopie kombinierte. Ihre Arbeit blieb nicht unbemerkt und sie erhielt kürzlich den CZS Nexus Grant, eine Förderung, die gemeinsam von IQST und der Carl-Zeiss-Stiftung für junge Forscher*innen vergeben wird. Zudem bekam sie einen Emmy-Noether-Grant der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), wodurch sie eine interdisziplinäre Forschungsgruppe gründen konnte, die sich auf nicht-invasive magnetische Bildgebung und Quantenkontrolle auf atomarer Ebene konzentriert. Ihre unabhängige Forschungsgruppe zielt nun darauf ab, die Quanteneigenschaften einzelner Atome mit nicht-invasiven Methoden zu verstehen und zu kontrollieren, indem sie modernste NV-Magnetometrietechniken einsetzt.

Apa ist dankbar, dass ihre Forschungsgruppe in diesem Institut angesiedelt ist. Auf Nachfrage betonte sie, dass das Institut ein ausgewogenes Verhältnis zwischen guter Strukturierung - so dass man sich effizient mit administrativen und technischen Erfordernissen auseinandersetzen kann - und einer "offenen Wissenschaftskultur" bietet. Für Apa bedeutet das, dass sich jede*r an andere Abteilungen, Einrichtungen und Professor*innen wenden kann, was eine multidisziplinäre Zusammenarbeit und kreative Problemlösungen ermöglicht. Diese Kultur fördere auch intellektuelle Freiheit und Flexibilität. Apa kann in Richtungen forschen, die sie für vielversprechend hält, und kann auch ihren Doktorand*innen und Post-Docs eine ähnliche Flexibilität bieten. So können die Studierenden in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Interessen lernen und wachsen.


Eva Zurek: Eine ehemalige Doktorandin an unserem Institut

Eva Zurek ist eine ehemalige Doktorandin unseres Instituts und eine der Ersten, die ein PhD Fellowship der International Max Planck Research School (IMPRS) for Advanced Materials erhielt. Ein Jahrzehnt nach ihrem Abschluss wurde Eva zur Professorin an die University of Buffalo berufen. Kürzlich besuchte sie uns während einer selbsternannten "Workation", die sie und ihre Familie nutzten, um Europa zu besichtigen, Verwandte zu treffen und gleichzeitig Wissenschaftler*innen, Institute und Konferenzen zu besuchen. Eva nahm sich Zeit, um mit uns über ihre Erfahrungen während des PhDs am Institut zu sprechen.

Evas Doktorarbeit hat sie zu einer sehr multidisziplinären Denkerin gemacht. Sie kam in eine Gruppe, die hauptsächlich aus Festkörperphysiker*innen bestand. Da sie aus der theoretischen Chemie kam, bildete dies eine wissenschaftliche Sprachbarriere zwischen ihr und ihren Kollegen*innen. Doch dieses Hindernis erwies sich als eine große Chance. Eva lernte neue Perspektiven kennen, erweiterte ihre Wissensbasis und gewann ein tieferes Verständnis für ihr Fachgebiet. Ihre Bemühungen, die Kluft zwischen Chemie und Physik zu überwinden, führten sie zu den Arbeiten des Nobelpreisträgers Roald Hoffman. Später absolvierte Eva ein Post-Doc bei Hoffman. Heute ist sie Teil des Vorsitzes der APS-Abteilung für Computational Physics und gleichzeitig Chemieprofessorin, die eine Gruppe bestehend aus Chemiker*innen, Physiker*innen, Geowissenschaftler*innen und Werkstofftechniker*innen leitet. Neben der Multidisziplinarität hatte Evas PhD noch andere Einflüsse auf ihre Karriere. Ihre Zeit bei uns inspirierte sie dazu, sich auf die Supraleitung zu fokussieren - ein Thema, das sie an unserem Institut faszinierend fand, obwohl sie es damals noch nicht direkt studierte. Außerdem lernte sie zahlreiche wichtige künftige Kooperationspartner*innen kennen, darunter Warren Picket und Lilia Boeri.

Auf Nachfrage gab Eva den angehenden Doktorand*innen einen dreifachen Rat. Vielleicht wenig überraschend war der Erste, die Gelegenheit zu nutzen, von anderen zu lernen. Ob Chemiker*innen oder Physiker*innen, Theoretiker*innen oder Experimentalphysiker*innen, Eva ist der Meinung, dass man durch den Austausch mit anderen Perspektiven viel gewinnen kann. Ein zweiter Ratschlag war, keine Angst vor der Unabhängigkeit zu haben. "Warten Sie nicht darauf, dass Ihr Chef Ihnen ein Projekt gibt. Wenn Sie etwas Interessantes sehen, nutzen Sie es als Gelegenheit, unabhängig zu sein und es zu erforschen", erklärte sie. Eva sagte weiter, dass das Institut ein großartiger Ort sei, an dem sie die Freiheit hatte, ihre Interessen zu erkunden. Drittens riet Eva zur Geduld. Oftmals werden Doktorand*innen mit Ideen konfrontiert, die Zeit brauchen, um sich zu entwickeln und Früchte zu tragen. Wenn also Studierende mit Wissenschaft konfrontiert werden, die sie nicht sofort verstehen, bedeutet das nicht unbedingt, dass diese Konfrontation nicht wertvoll ist.


Bettina Lotsch: Eine deutsche Direktorin und Leiterin der Abteilung Nanochemie.

Bettina begann ihre akademische Karriere an der Universität München (LMU), wo sie Chemie studierte. Nach Abschluss ihrer Dissertation in Festkörperchemie ging sie als Postdoc nach Toronto, Kanada, und wurde 2009 Assistenzprofessorin (Tenure Track) an der LMU. Seit 2011 arbeitete sie zudem als unabhängige Gruppenleiterin an unserem Institut. Im Jahr 2017 übernahm Bettina dann die Leitung der Abteilung Nanochemie. Bettina war schon immer fasziniert von der Fähigkeit der Chemiker und Chemikerinnen, neue Materialien von Grund auf neu zu gestalten. In diesem Sinne kombiniert ihr Team den vielseitigen Werkzeugkasten der Molekular-, Festkörper- und Nanochemie, um neue multifunktionale Materialien zu synthetisieren, indem es molekulare und 2D-Bausteine (gewissermaßen) LEGO-artig kombiniert. Bettinas Forschung ist inspiriert von den großen Herausforderungen unserer Zeit - insbesondere dem Bedarf an neuen Materialien und innovativen Konzepten, um die Energiewende zu meistern - und basiert auf der Idee von Max Planck (das sie teilt!), dass die Erkenntnis vor der Anwendung kommen muss. Mit ihrem Team entwickelt sie derzeit hybride Energiekonzepte wie Solarbatterien und "dunkle Photokatalyse" mit dem Ziel, die Lücke zwischen Solarenergieumwandlung und elektrochemischer Energiespeicherung zu schließen. Bettina ist nach wie vor eng mit der LMU verbunden und hat dort eine Honorarprofessur inne, an der viele ihrer Doktoranden und Doktorandeninnen eingeschrieben sind. Seit 2020 ist sie auch Honorarprofessorin an der Universität Stuttgart.

Ein "typischer" Tag für Bettina - wenn es ihn denn gibt - besteht darin, ihren Sohn in die Campus Kita Forscherzwerge zu bringen, gefolgt von einer Gruppensitzung mit konzentrierten Forschungsdiskussionen und viel Kaffee am Vormittag, mehr Zeit für andere Meetings am Nachmittag und "kontemplative" Arbeit wie das Lesen von Artikeln und das Schreiben von Briefen, Rezensionen usw. am Abend. Im Idealfall möchte sie so viel Zeit wie möglich für die eigentliche Forschung aufwenden, da dies die Hauptaufgabe einer Wissenschaftlerin sein sollte, egal in welcher Position. Außerhalb der Arbeit verbringt Bettina gerne Zeit mit ihrer Familie in ihrer zweiten Heimat, dem Ammersee und den nahe gelegenen Alpen, die zum Aufladen ihrer Batterien dienen, und wenn es die Zeit erlaubt (was äußerst selten vorkommt!), liest sie gerne, läuft und spielt Geige.


Philip Haupt: ein kanadischer PhD-Student, der an der Theorie der elektronischen Struktur arbeitet.

Philip begann seine Arbeit bei unserem Institut im Jahr 2017 im Rahmen eines Austauschprogramms mit seiner Heimatuniversität UBC in Vancouver, Kanada. Damals war er Bachelor-Student und sammelte wertvolle Erfahrungen bei der Arbeit an einem Machine-Learning-Ansatz zur Vorprüfung von Daten. Die 8 Monate in Stuttgart haben ihm so gut gefallen, dass er schließlich für seine Promotion zurückkehrte. Jetzt trägt er dazu bei, das Vielkörperproblem mit Hilfe eines Algorithmus zu lösen, der auf den ersten Prinzipien der Quantenchemie basiert und als Transcorrelated Full Configuration Interaction Quantum Monte Carlo (TC-FCIQMC) bekannt ist. Was Philip zu diesem Projekt hinzieht, ist die Kombination mehrerer seiner akademischen Interessen: komplexe Mathematik, Quantenphysik, Algorithmusanalyse und Softwareentwicklung. Seine Gruppe ist insofern einzigartig, als dass viele von Philips Kollegen an verschiedenen Orten in Deutschland und ganz Europa arbeiten.

Ein typischer Tag für Philip ist ein Spaziergang oder eine Radtour durch die umliegenden Wälder unseres Instituts auf dem Weg zur Arbeit. Im Büro angekommen, wendet Philip seine erlernten Fähigkeiten zur Selbstmotivation an, da viele seiner Projekte selbstständiges Arbeiten erfordern. Er hat sich die Pomodoro-Methode zu eigen gemacht, bei der er etwa 30 Minuten arbeitet, gefolgt von einer 5-minütigen Pause. Aber er arbeitet nicht allein, sondern trifft sich fast jeden Tag mit seinem Vorgesetzten Ali Alavi. Manchmal geht es bei diesen Treffen nur um eine kurze Rückmeldung, manchmal aber auch um eine gründliche Analyse bestimmter Hindernisse in seinem Projekt. Bis vor kurzem hat Philip auch Deutschunterricht genommen. Er hat die Möglichkeit, direkt über das Institut Unterricht zu nehmen, aber er hat sich dafür entschieden, über eine separate Schule, die DeutschAkademie, Unterricht zu nehmen, der dann teilweise von uns erstattet wird.


Marion Vogel: die Leiterin unseres Gästehauses

Marion arbeitet seit mehr als 22 Jahren in unserem Institut, zunächst in der Abteilung Drittmittel, später wechselte sie in die Abteilung Wohnungswesen und betreut das Gästehaus des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung. Neue Mitarbeiter/innen können das Gästehaus vorübergehend nutzen, während sie nach einer dauerhaften Unterkunft suchen. In dieser Zeit unterstützt Marion die neuen Mitarbeiter/innen auch bei der Suche nach einer Wohnung in Stuttgart und Umgebung. Zu ihren Aufgaben gehört es, im Namen der Mitarbeiter/innen mit Vermieter/innen zu sprechen und ihr großes Netzwerk zu nutzen, um weitere Wohnmöglichkeiten zu finden. Marion genießt es sehr, ihren Kollegen/innen bei der Eingewöhnung in ihr neues Leben zu helfen und lebendige und vielfältige Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Dafür hat sie unter anderem diverse Sprachkurse des Instituts genutzt.

Marion ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Sie wuchs in dem an unser Institut angrenzenden  Stadtteil Büsnau auf, wo sie auch heute noch lebt. Marion genießt das familiäre Gemeinschaftsgefühl von Büsnau, das nur ein paar tausend Einwohner/innen hat. Hier in der Nachbarschaft gibt es einen kleinen Lebensmittelladen und größere Geschäfte befinden sich in Stuttgart-Vaihingen, ein paar Bushaltestellen entfernt. Von Büsnau aus kann Marion die großen Waldgebiete und Seen in der Umgebung des Instituts nutzen. Sie empfiehlt auch das Schloss Solitude, das westlich von Stuttgart liegt.


Daniela Tabrea: eine rumänische Doktorandin, die 2D-Elektronensysteme untersucht.

Daniela schloss ihr Grundstudium in Rumänien ab und zog dann für ihr weiteres Studium nach Stuttgart, als Mitglied der International Max Planck Research School for Condensed Matter Science (IMPRS-CMS). Nach Abschluss ihres Masterstudiums in der Gruppe von Jurgen Smet beschloss sie, ihre Forschung als Doktorandin fortzusetzen. Die Vielfalt und Qualität der Ressourcen und Dienstleistungen des Instituts ermöglichen es ihr, effektiv und problemlos zu arbeiten. Sie genießt den Luxus, in einer Gruppe mit einer großen Vielfalt an Probenvorbereitungseinrichtungen und Messgeräten zu arbeiten. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass die wissenschaftlichen Bedürfnisse der Gruppenmitglieder abgedeckt werden und die Wartezeiten gering sind. Ein Beispiel dafür ist der Kryostat, der Temperaturen von bis zu 10 miliKelvin (sehr nahe am absoluten Nullpunkt) erreichen kann.
Ein typischer Tag beginnt für Daniela mit einem Spaziergang zur Arbeit, der ihr sowohl einen landschaftlich reizvollen als auch meditativen Start in den Tag ermöglicht. Wenn sie ankommt, versucht sie, sich zuerst auf die geistig anstrengendsten Aufgaben zu konzentrieren, wie z. B. das Lesen komplizierter Artikel, weil sie dann ihren Verstand am schärfsten findet. Das Mittagessen verbringt sie in der Regel mit ihren Gruppenmitgliedern, wobei die Zeitspanne zwischen 5 Minuten (wenn wichtige Experimente stattfinden) und einer Stunde liegen kann. Nach dem Mittagessen geht Daniela normalerweise ins Labor. Dies beinhaltet das Sammeln und Analysieren von Daten, das Beseitigen von Störungen und die Fehlersuche. Abends kann man Daniela bei einem Treffen des Buchclubs oder beim Badmintonspielen mit ihren Kollegen antreffen.


Lena Majer: Eine deutsche Doktorandin forscht auf dem Gebiet der thermischen Laserepitaxie

Lena ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Sie beschäftigte sich während Ihrer Bachelor- und Masterarbeit mit Elektronenspinresonanz (ESR). Durch ein Hauptseminar setzte sie sich mit Epitaxie auseinander. Das Interesse war geweckt.  Am MPI begann sie ihre Doktorarbeit, in der sie mit Thermal Laser Epitaxie (TLE), einer neuen Methode, dünne Schichten erzeugt. Zunächst konzentrierte sie sich auf die Herstellung von dünnen metallischen Schichten und wird nun mit der Herstellung von Oxidschichten fortfahren.

In ihrer Freizeit engagiert sie sich beim Reitverein Sindelfingen, hat eine Reitbeteiligung in Weil der Stadt und ist bei den Campusbienen der Uni Stuttgart tätig.  Die Bienen sind Teil eines Arbeitskreises an der Universität Stuttgart. Gemeinsam mit anderen Studenten werden die Bienen versorgt und Honig geerntet. Ihre Leidenschaft für das Reiten führt sie wöchentlich nach Weil der Stadt, die sie als eine wunderschöne Stadt beschreibt, in der man nicht nur reiten, sondern auch wandern und die Natur genießen kann.


Rotraut Merkle: eine deutsche Wissenschaftlerin, die an keramischen Brennstoffzellen arbeitet

Rotraut wuchs nördlich von Stuttgart in Ludwigsburg auf. Sie promovierte in physikalischer Chemie an der Universität Stuttgart und ist seit 1998 an unserem Institut tätig. Sie arbeitet in Joachim Maiers Abteilung und beschäftigt sich mit keramischen Brennstoffzellen, die aus protonenleitenden Oxiden aufgebaut sind. Rotraut betreut in der Regel 2 bis 4 Doktoranden. Dies ist einer der Höhepunkte ihrer Arbeit, da sie die Entwicklung dieser jungen Wissenschaftler über mehrere Jahre hinweg unterstützten kann. Rotraut merkte an, dass die Doktoranden der Abteilung alle eine starke Begeisterung für die Wissenschaft haben, und dennoch alle einzigartig in ihrem Vorgehen und Charakter sind.

Rotraut schätzt es, dass unser Institut eine breite Mischung aus Physikern und Chemikern sowie Theoretikern und Experimentatoren hat. Diese Vielfalt ermöglicht einen guten Zugang zu Spezialwissen aus anderen Bereichen. Rotraut kommt mit ihrem Pedelec (E-Bike) zur Arbeit und nutzt so die Elektrochemie schon vor Beginn ihrer elektrochemischen Forschung! Außerhalb der Arbeit erkundet Rotraut gerne die grüne Umgebung Stuttgarts. Besonders empfehlenswert ist der Botanische Garten Hohenheim, der sowohl ein großer schöner Park als auch als beeindruckende wissenschaftliche Sammlung von Pflanzen und Bäumen ist.


Chuanlian Xiao: ein chinesischer Doktorand, der sich mit der physikalischen Chemie von Festkörpern beschäftigt.

Als Chuanlian seine Bachelorarbeit in China fertigstellte, erzählte ihm sein Betreuer von den verschiedenen Max-Planck-Instituten in Deutschland. Sein Betreuer hatte an einem unserer Institute in Postdam studiert und sprach in den höchsten Tönen von dieser Erfahrung. In Verbindung mit einem Besuch eines unserer Direktoren, Herr Professor Maier, in China wurde Chuanlian schließlich inspiriert, seinen Master hier in Stuttgart zu machen. Chuanlian hat diese Erfahrung sehr genossen. Zum einen freute er sich, unter der Anleitung von Herrn Professor Maier zu lernen und seine Forschungsfähigkeiten zu entwickeln. Zum anderen beschreibt er, wie sein Lernen nicht an den Grenzen seiner Abteilung aufhörte, da er regelmäßig auf das Fachwissen anderer Gruppen wie der Dünnschichtgruppe, der Gruppe für Grenzflächenanalyse, der Gruppe für Kristallpräparation, der TM-Gruppe und des Nanostrukturierungslabors zurückgriff. Deshalb beschloss er, bei uns zu bleiben und zu doktorieren!

Für Chuanlian beginnt ein durchschnittlicher Tag entweder mit dem Lesen aktueller Literatur oder mit der Arbeit an der theoretischen Komponente seiner Arbeit. Nach dem Mittagessen mit seinen Kollegen und Kolleginnen sind die Nachmittage dann in der Regel dem Experimentieren gewidmet. Etwa einmal pro Woche beendet er seinen Arbeitstag mit einer Partie Fußball mit anderen Kollegen. Chuanlian ist ein großer Fußballfan und hat seit seiner Ankunft in Deutschland bereits mehrere Spiele des VfB Stuttgart besucht. An anderen Tagen besucht er einen der Deutschkurse, die an unserem Institut angeboten werden, oder er joggt durch die nahe gelegenen Wälder, wo er einen der vielen malerischen Seen besuchen kann.


Sabine Lacher: eine deutsche chemisch-technische Assistentin.

Sabine ist gebürtige Stuttgarterin. Sie fuhr regelmäßig mit ihrem Auto an unserem Institut vorbei und fragte sich, wie es wohl wäre, in einem so großen und prächtigen Gebäude zu arbeiten. 1984 fand sie es heraus! Sie wurde als chemisch-technische Assistentin in der Kristallzüchtungsgruppe eingestellt und hat diese Stelle bis heute behalten. Im Laufe der Jahre ist sie auch zu einem festen Bestandteil der Institutsgemeinschaft geworden. Sie gehört nämlich dem Betriebsrat an und hilft bei der Organisation der verschiedenen Sportarten an unserem Institut. Dank ihr haben wir derzeit drei Pilates-, zwei Yoga- und einen Wirbelsäulengymnastik-Kurs, die insgesamt über 50 Kollegen und Kolleginnen pro Woche besuchen. Außerdem war sie 8 Jahre lang die Frauenbeauftragte des Instituts. Während dieser Zeit setzte sie sich dafür ein, dass es hier im Institut einen Kindergarten gibt. Und ihre harte Arbeit hat sich gelohnt! Wir haben jetzt einen eigenen Kindergarten für die Kinder unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen!

Einer ihrer Lieblingsaspekte an ihrer Arbeit ist die Multikulturalität des Arbeitsplatzes. Sie trifft Menschen aus der ganzen Welt und hat dadurch viel über unterschiedliche Kulturen aus aller Welt gelernt. Sie engagiert sich für einen umweltfreundlichen Lebensstil und vermeidet daher das Fliegen. Aber durch dieses Institut hat sie das Gefühl, dass sie von ihrem Laborraum aus einen Einblick in die Welt hat. Außerhalb des Instituts fährt sie gerne mit dem Fahrrad (zur Arbeit und zurück) und besucht die vielen klassischen Konzerte, die Stuttgart zu bieten hat.


Rebecca Pons: eine deutsche Doktorandin, die sich mit Festkörperspektroskopie beschäftigt.

Rebecca arbeitet an dem neu entdeckten Nickelsupraleiter. Sie züchtet dünne Schichten durch Molekularstrahlepitaxie und führt dann eine chemische Reduktion und Analyse durch, um den Oxidationszustand des Materials zu bestimmen. Rebecca war nicht immer Experimentalphysikerin, sondern hat ihren Master mit einer theoretischen Arbeit über Ferromagnetismus in verdrehtem zweischichtigem Graphen gemacht.

Rebecca ist auch eine der Doktorandensprecherinnen des Instituts. Die Doktoranden-Vertretenden sollen die Gemeinschaft unter den Doktoranden-Studierenden fördern, indem sie Veranstaltungen wie Spieleabende, gemeinsames Grillen und eine jährliche Doktoranden-Reise organisieren. Die diesjährige Reise ging nach Wien, wo die Studierenden andere wissenschaftliche Institute besuchten, die Stadt besichtigten und sich gegenseitig kennenlernten. Die Vertretenden organisieren auch Karriere-Events, wie zum Beispiel kürzlich einen Python-Workshop. Außerhalb des Instituts genießt Rebecca die Musik und hat einen Kommilitonen gefunden, mit dem sie Musik macht; er spielt Klavier, sie Geige.


Prosper Ngabonziza: ein ruandischer Postdoktorand, der an Quantenelektronik arbeitet.

Prospers Forschungsarbeit am Max-Planck-Institut konzentriert sich auf Quantenmaterie-Heterostrukturen und damit verbundene elektronische Geräte im Nanomaßstab. Er ist auch Mitglied mehrerer internationaler wissenschaftlicher Gemeinschaften, wie der Global Young Academy (GYA) und der African Lightsource Foundation. Im Rahmen seiner Arbeit nutzt Prosper viele der Ressourcen hier am Institut, wie z. B. die Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Zentrum für Elektronenmikroskopie, die Nutzung der Reinraumanlage unseres Nanostrukturierungslabors, unsere Computerdienste und unsere verschiedenen Materiallager.

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit nutzt er auch unsere hauseigene Kindertagesstätte. Er ist froh, dass sein Kind von einer Kindertagesstätte profitieren kann, die über eine gute Infrastruktur, pädagogische Hilfsmittel und zweisprachige Lehrende verfügt. Manchmal nimmt er auch an verschiedenen Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten in der Stadt Stuttgart teil. So geht Prosper mit seinen Kindern oft auf verschiedene Spielplätze, in Museen und in den Zoo. Zwei herausragende Veranstaltungen sind für ihn das Stuttgarter Afrikafest und der Stuttgarter Weihnachtsmarkt.


Soon Jung Jung: eine koreanische leitende Wissenschaftlerin, die mit der Niedertemperatur-Rastertunnelmikroskopie arbeitet.

Nach Abschluss ihrer Promotion in Südkorea—mit einem längeren Austauschaufenthalt in Stanford—begann Soon Jung am Trinity College in Dublin mit der Forschung an Halbleitern. Kurze Zeit später, im Jahr 2013, setzte sie diese Forschung an unserem Institut in Stuttgart fort. Soon Jung beginnt ihren Tag normalerweise damit, dass sie ihre Jüngere von zwei Töchtern in der Kinderbetreuung unseres Instituts auf dem Campus abgibt. Von dort aus trifft sie sich mit ihrem Doktoranden, um seine Fortschritte zu besprechen. Dabei kann es darum gehen, Ergebnisse zu besprechen, unerwartete Probleme zu lösen oder zu überlegen, wie es weitergehen soll. Schon bald ist es Zeit für das Mittagessen, das Soon Jung in der Regel mit Mitgliedern ihres Teams genießt. Der Nachmittag besteht aus einer Mischung aus Diskussionen mit ihrem Postdoktoranden und Zeit in ihrem Büro, um die neueste relevante Literatur zu lesen.

Soon Jung nutzt ihr Wochenende, um Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, und nutzt die vielen Spielplätze und Feste in Stuttgart, wie das Kürbisfest und die Weihnachtsmärkte. Außerdem kennt sie einige der besten Restaurants in Stuttgart und geht manchmal mit ihren Studierenden dort essen. Besonders empfiehlt sie die koreanischen Restaurants Mandu und Soban, die beide in der Nähe des Stadtzentrums liegen.


Ali Alavi: britischer Direktor und Leiter der Abteilung für elektronische Strukturtheorie.

Ali begann seine akademische Laufbahn mit klassischen molekulardynamischen Simulationen. Im weiteren Verlauf seiner Karriere ging er zur Theorie der elektronischen Struktur über, da er erkannte, dass diese notwendig war, um ein tieferes Verständnis des Verhaltens von Molekülen und Materialien zu erlangen. Ali beschreibt die Elektronenstrukturtheorie als von Natur aus sehr komplex, was der Denkweise eines Chemikers entgegenkommt, für den Komplexität ein integraler Aspekt der Welt ist.

Ali teilt seine Zeit zwischen Stuttgart und Cambridge auf, wo seine Familie lebt. An einem durchschnittlichen Tag in Stuttgart nimmt sich Ali so viel Zeit wie möglich, um mit den Mitgliedern seiner Gruppe über die Wissenschaft zu diskutieren. Er findet, dass diese Diskussionen wichtig sind, um Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln.  Ein weiterer Teil seines Tages besteht darin, Referenzen und Berichte zu schreiben und gelegentlich seine eigenen Berechnungen durchzuführen. Außerhalb der Arbeit geht Ali gerne in der Umgebung des Instituts spazieren. Wenn seine Familie zu Besuch kommt, fahren sie in den Schwarzwald, um dem Stadtleben zu entfliehen. Persönlich arbeitet Ali an seinen Sprachkenntnissen, indem er wöchentlich Deutschunterricht nimmt.

 

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