Eine Lektion in Unschärfe

10. Juli 2025

Das Max-Planck-Institut und die Improvisationstheatergruppe Kanonenfutter veranstalteten gestern im Kulturzentrum Merlin einen außergewöhnlichen Abend rund um die Quantenmechanik. Im Rahmen des Internationalen Quantenjahres – 100 Jahre Quantenmechanik – spielten die Schauspieler:innen Szenen und Ideen aus dieser faszinierenden und oft rätselhaften Welt nach, um dem Publikum die sonderbaren Phänomene näherzubringen.

Moderiert von Juliane Braig und mit fachlicher Unterstützung von Samuel van Gele vom MPI zeichneten die Darsteller:innen ein herrlich komisches Bild der Wissenschaftswelt. Unter lautem Lachen des Publikums wurden Phänomene der Quantenmechanik in Beziehungsdramen übersetzt – so wurde der Quanten-Zeno-Effekt (ein System, das sich unter wiederholter Beobachtung nicht verändern kann) zur Erkenntnis, dass ständige Kontrolle auch eine Beziehung hemmt.

In verschiedenen Spielen zeigte die Improtheatergruppe wiederholt großen Witz und schauspielerisches Können. Auch musikalisches Talent war gefragt: Im Spiel „Das könnte ein Lied sein“ wurde etwa ultrakalte Supraleitung als hot topic besungen – am Ende entstand sogar eine neue Hymne für das Institut, aus dem sprichwörtlich leeren Raum.

Nach zwei Stunden voller Lachen, wissenschaftlicher Fakten und anschaulicher Beispiele endete der Abend unter frenetischem Applaus mit einer gelungenen Zugabe. Es zeigte sich: Kunst, Unterhaltung und Wissenschaft schließen sich keineswegs aus – richtig dosiert ist für jede:n etwas dabei. Besonders schön war, dass wir mit diesem Abend ein Publikum erreichen konnten, das wir sonst selten ansprechen – und es für die Wissenschaft und Forschung zu begeistern.

Wir bedanken uns herzlich bei den Schauspieler:innen Micha Dmoch, Merle Giebeler, Johannes Kahlhöfer, Philipp Maurer und Sarah Rehm, bei Juliane Braig für die Moderation sowie bei Samuel van Gele für die wissenschaftliche Unterstützung.

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